Unternehmerfrühstück bei DILO

am 14.11.2025

Kurz vor acht kommt Tobias Hiller, Klaus Holetschek und Verena Winter an und werden von Christian Scheller Geschäftsführer der Firma DILO begrüßt und machen sich auf den Weg zur Unternehmensführung begleitet von einem Kamerateam von „mein Babenhausen. Nach und nach kommen Unternehmerinnen und Unternehmer an, gehen in den ersten Stock des Ausbildungszentrums von DILO, wo ein Frühstücksbuffet aufgebaut ist und führen Gespräche, tauschen sich aus. Die Atmosphäre ist entspannt und man fühlt gleichzeitig die Spannung was da jetzt kommt. Es beginnt der offizielle Teil der Veranstaltung und schnell sind sämtliche Stühle besetzt und weitere Stühle müssen aufgebaut werden. Rund 60 Personen, ungefähr 50 Unternehmerinnen und Unternehmer und einige Markträtinnen und Markträte plus Gäste sind anwesend.

Martin Rister (CSU-Ortsvorsitzenden) begrüßt die Anwesenden und übergibt an Klaus Holetschek (Fraktionsvorsitzender CSU im Landtag) hält eine kurze Rede zu Wohnungsbauförderung, Senkung der Energiekosten, Bürokratieabbau und Schaffung verbesserter Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, wobei Bayern, trotz ausgeglichenem Haushalt, die bereitgestellten Fördermittel erheblich erhöht hat. Verena Winter (Landratskandidatin Unterallgäu) geht auf folgende Schwerpunkte Öffentlicher Nahverkehr, Gesundheitswesen ein. Es soll zukünftig ein Stipendiatenprogramm vom Landkreis aufgelegt werden, dass die Grundlage für den Ärztenachwuchs und damit eine zukünftig bessere Hausarztversorgung im Landkreis schaffen soll. Sie möchte die Digitalisierung der Verwaltung des Landkreises vorantreiben und unterstützt den geplanten Anbau für das Landratsamt nicht.

Tobias Hiller stellt sich vor und hält eine Rede, die wir hier zusammengefasst wiedergeben:

Hiller betonte, dass er als Quereinsteiger in die Kommunalpolitik komme. Sein Hintergrund liege in über 30 Jahren Feuerwehrdienst, darunter als Kreisbrandinspektor und Einsatzleiter beim Hochwasser 2024. In dieser Welt müssten Probleme sofort angegangen und schnell gelöst werden. Wenn Wasser steige, helfe kein Warten; entscheidend seien Klarheit, Konsequenz und Kommunikation. Als Ingenieur wolle er verstehen, bevor er entscheide. Er stehe für Fakten und Lösungen und wolle gestalten statt verwalten.

Hiller führt aus, dass ein Rathaus zwar kein Unternehmen sei, ein Bürgermeister jedoch Unternehmergeist brauche. Strategie, Struktur, Sorgfalt und Mut gehörten für ihn dazu, auch Mut zu vielen kleinen Schritten, die insgesamt große Fortschritte ermöglichten. Stillstand sei für ihn kein Zustand.

Beim Thema Hochwasserschutz gehe es nicht um das Ob, sondern um das Wie. Es müssen alle vorgeschlagenen Maßnahmen so kombiniert werden, dass der bestmögliche Hochwasserschutz erreicht wird.

Am Beispiel des Zehentstadels schilderte Hiller die Bedeutung guter Kommunikation. Das Projekt mit 99 Jahren Erbpacht, 16,6 Millionen Euro Kosten und Zuschüssen von über 11,5 Millionen Euro – durch einen Hinweis von Otto Göppel (Bürgermeister Babenhausen) aktualisiert auf rund eine Million Euro mehr – führe zu einem aktuellen Eigenanteil von etwa 4,2 Millionen Euro für die Gemeinde. Das Projekt habe starke Emotionen ausgelöst und gezeigt, wie wichtig klare Informationspolitik sei. Fehlende Kommunikation habe Unsicherheit geschaffen und Emotionen hätten dadurch Fakten überlagert. Dies dürfe sich nicht wiederholen. Eine neue Kommunikationskultur mit Offenheit, Frühzeitigkeit und Verständlichkeit nannte Hiller als eine seiner ersten Aufgaben. „Mein Babenhausen“ solle als Informationmedium genau dies ermöglichen. Wer früh informiere, könne überzeugen; wer transparent handle, bleibe vertrauenswürdig.

Hiller bezeichnete Desweiteren drei Themen als besonders entscheidend für die Zukunft Babenhausens: Ortskern, Energie und Gewerbe. Die Ortsmitte sei das Herz des Marktes, liege jedoch teilweise brach oder sei stark heruntergekommen. Babenhausen brauche bezahlbaren Wohnraum, Platz für junge Familien und mehr Leben im Zentrum. Seine Strategie basiere auf Innen- und Außenentwicklung sowie einer aktiven Bodenpolitik. Er wolle prüfen, welche innerörtlichen Flächen aktiviert werden könnten, auch über Vorkaufsrechte oder Tauschflächen. Dazu gehöre die Überlegung, den Bauhof zu verlagern, um Flächen für Wohnen und Arbeiten im Zentrum zu gewinnen.

Zum Thema Energie erklärte Hiller, Energieautarkie sei nicht nur Vision, sondern eine große Chance. Er stellte sich ein Babenhausen in zehn bis 15 Jahren vor, das 100 Prozent seiner Energie selbst erzeugt – regenerativ und vor Ort, etwa mit Biogas, Photovoltaik, Wasserkraft und Geothermie. Dies könne Energiepreise senken, Unternehmen stärken und Bürger entlasten. So entstehe Klimaschutz mit kalkulierbarem Nutzen für Unternehmen, Gewerbetreibende, Bürgerinnen und Bürger.

Für die wirtschaftliche Entwicklung seien Unternehmen zentral, doch Babenhausen verfüge kaum über bebaubare Flächen und habe dadurch einen Wettbewerbsnachteil. Hiller sprach sich für neue Gewerbeflächen aus, jedoch im partnerschaftlichen Miteinander mit der Landwirtschaft. Landwirte seien Partner, keine Gegner. Nur gemeinsam könne man Flächen für Fortschritt schaffen, ohne die eigenen Wurzeln zu verlieren. Er kündigte an, sich dafür einzusetzen, dass in der Finanzplanung regelmäßig Mittel für Grundstückskäufe bereitgestellt werden, um Chancen nutzen zu können. So entstehe Raum für Betriebe, Ideen und Innovationen.

Hiller betonte, dass all diese Ziele nur durch Kommunikation, Kooperation und Konsequenz erreichbar seien. Er wolle die Verwaltung so ausrichten, dass sie offen, transparent und kundenorientiert arbeite. Wer erkläre, werde verstanden, und wer verstanden werde, erhalte Unterstützung.

Abschließend machte Hiller deutlich, dass er keine Wunder verspreche, aber Arbeit, Ausdauer und Augenmaß. Er betonte seine Bereitschaft zuzuhören, anzupacken und dranzubleiben. Er rief dazu auf, gemeinsam ein Babenhausen zu gestalten, das denkt, handelt und vorangeht. Anschließend dankte er den Anwesenden.

Die Fragerunden gingen dann über in Gruppengespräche und Diskussionen unter den Teilnehmenden. Das insgesamt sehr erfolgreiche Unternehmerfrühstück, wie aus dem Teilnehmendenkreis zu hören war, sollte regelmäßig wiederholt werden und endete kurz vor 12 Uhr.